Richtig Atmen lernen

Atmen – klingt einfach, ist oft schwer

„Wer dein Schweigen nicht versteht, versteht auch deine Worte nicht.“
(Elbert Hubbard)

Hast du dich schon einmal gefragt: Was passiert in uns wenn wir schweigen? Gehen dir 100- 1000 Gedanken oder Sätze durch den Kopf oder ist dein Kopf tatsächlich still? Ist dein Nacken verspannt? Wie nimmst du deinen Körper wahr, ist er entspannt? Fließt dein Atem tief ohne Anstrengung durch deinen Körper? Wie nimmst du deine Atmung wahr? Fängt der Atemweg bei der Nase an, spürst du wie die Luft reinströmt, durch die Luftröhre durch, vielleicht nimmst du sogar einen leichten kalten Wind in deinem Hals wahr? Hebt sich die Brust, dehnt sich dein Zwerchfell, werden deine Rippen durchlässig?

Ist dein Bauch auch involviert? Kannst du sehen wie die Bauchdecke beim Einatmen groß wird und beim Ausatmen sinkt? Atmest du durch den Mund oder die Nase aus?

Ich atme, ich lebe

Es klingt banal ist aber sehr wichtig: die Atmung ist ein wertvolles Werkzeug und es steht uns allen zur Verfügung wenn wir ihr Aufmerksamkeit schenken. Der Körper erinnert sich daran, so zu atmen, dass wir uns in jeder Situation wohlfühlen, sogar wenn wir Stress haben oder wenn wir sehr traurig sind. Wenn Menschen zu mir in die Praxis kommen arbeiten wir Schritt für Schritt daran mit dem Körper wieder in Kontakt zu kommen. Wir haben eine Kopfwahrnehmung und eine Körperwahrnehmung. Wenn wir nicht drauf achten wird der Kopf viel wichtiger als der Körper und proportional gesehen ist es aber umgekehrt. Unser Kopf ist viel kleiner als der Körper.

Meine herzliche Einladung an dich: Komm wieder zurück in deinen Körper.

Atmung als Brücke zum Spüren

Mach einen Spaziergang in den Wald mit der Absicht, dass du deine Körperwahrnehmung trainieren möchtest. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese einfachen Aspekte unser Leben bereichern. Stell dir vor es ist Spätsommer. Ein Spätsommertag, die Sonne scheint und du machst einen Spaziergang in den Wald. Du brauchst Abkühlung, es war ein heißer Sommer und du sehnst dich nach frischer Luft, Bäumen oder auch sehnst du dich nach dem weichen Boden unter deine Füßen statt den heißen Asphalt.

Gehe, atme, schweige

Nimm zuerst alles um dich herum wahr und dann spüre in dich hinein wie sich dein Körper anfühlt. Wenn du einen verspannten Nacken bemerkst, ist es nur ein Hilfeschrei deines Körpers, er will wieder ins Gleichgewicht. Richte deine Aufmerksamkeit genau dorthin und gehe weiter, atme und schweige. Ich werde sehr oft gefragt was richtiges Atmen bedeutet. Jedes Verhaltensmuster hat auch ein Atemmuster.

Finde heraus was dein Atemmuster, ist hältst du die Luft an, atmest du flach? Die positive Nachricht ist man kann störende Atemmuster verändern.

Zwei kleine Übungen für dich:

Viel Spaß dabei

Auf einem Stuhl sitzen. Wähle eine Sitzposition wie oben abgebildet:

  1. a) Hände am Bauch liegend, b) Hände am Zwerchfell,
  2. c) Hände auf der Brust, d) Hände seitlich am Körper,
  3. e) Hände hinter den Kopf
  • Augen schließen.
  1. Einatmen und in Gedanken bis 7 zählen
  2. Atem anhalten und in Gedanken bis 7 zählen
  3. Ausatmen und in Gedanken bis 7 zählen
  4. Atem anhalten und in Gedanken bis 7 zählen
  • Die Übung mindestens 5 Minuten und nicht länger als 10 Minuten ausführen.
  • Du kannst bis 5 oder 6 zählen; nicht überanstrengen und „platzen“, man soll weder zu viel noch zu wenig Luft haben.
  • Ziel ist es, maximal zu atmen und alle Abschnitte zu kontrollieren.

Sitzen, ohne sich anzulehnen. Füße am Boden, Arme seitlich neben dem Körper, Augen geschlossen.

  • Einige tiefe Atemzüge machen.
  • Wenn sich der Atemrhythmus stabilisiert, mit dem Laut „mmmh“ ausatmen.
  • Nach 3-5 Minuten wechseln zu: „schhh“
  • Nach 3-5 Minuten wechseln zu: „aaah“
  • Nach 10-13 Minuten mit den Lauten aufhören, einige weitere Atemzüge machen, darauf aufmerksam sein, was im Körper passiert und den Körper sich bewegen lassen. Öffne die Augen und sei aufmerksam, was die Übung mit deiner Raumwahrnehmung gemacht hat.
  • Während der Übung die Stimme nicht zurückhalten, sondern nach Außen zum Ausdruck bringen. Den Ton nicht herausdrücken: stattdessen alles entspannen, was den Fluss des Tones stört. Die Atmung sollte voll, aber ohne Anstrengung sein. Beim Einatmen sollte der Mund entspannt sein.

Bei den verschiedenen Lauten Folgendes beachten:

o „mmmh“:

o „schhh“:

o „aaah“:

Die Lippen berühren sich und sollten durch den Ton vibrieren.

Die Zunge bleibt unten, die Lippen drücken nach vorn und formen ein Viereck; es sollte im Zwerchfell zu spüren sein, dass es sich beim Ausatmen in der Mitte zusammenzieht.

Der Mund formt einen mittelgroßen Kreis; die Stimme sollte Hals und Brustkorb vibrieren lassen.

Bei Fragen und Anregungen, zögere nicht mich zu kontaktieren.